flower5.jpg

Alters-Prophylaxe (Better Aging)

Der Alterungsprozess ist von vielen Faktoren abhängig. Nach neuesten Erkenntnissen wird die maximale Lebensspanne nur zu ca. 30% genetisch, und zu ca. 70% durch den persönlichen Lifestyle bestimmt. Das bedeutet, dass durch die eigene Lebensweise viel zu einer längeren Lebensspanne, v.a. aber auch zu gesünderen Lebensjahren beigetragen werden kann. In den letzten Jahrzehnten hat das Verhältnis von gesunden Lebensjahren zum erreichten Lebensalter drastisch abgenommen, d.h. viele Menschen werden immer jünger chronisch krank. Das betrifft v.a. die sog. Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, rheumatische Erkrankungen, psychische Erkrankungen, Krebs und Demenz, erkennbar an der zunehmenden Verordnung/Einnahme von Medikamenten.

Mit den nachstehend aufgeführten einfachen Massnahmen kann jeder viel zu einem gesünderen Lebensalter beitragen - und diese Massnahmen beginnen schon mit -9 Monaten!

Dazu gehören:

genügend Eiweiss, um den kontinuierlichen Muskelabbau im Alter zu reduzieren. Dabei ist es eher unwichtig, welche Form von Eiweissen, ob Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte oder Hülsenfrüchte. Wichtiger ist, möglichst pflanzliches, biologisches Eiweiss, oder aus freilebenden Tieren (möglichst wenig Mastfleisch, rotes oder Schweinefleisch) zu konsumieren.

die richtigen Fette: möglichst viel Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, kaltgepressten Oelen (Hanf-, Lein-, Raps-, Walnuss-öl). Diese wirken sich auf vielfältige Weise positiv auf den Organismus aus, v.a. entzündungshemmend, Zu meiden sind v.a. die arachidonhaltigen (entzündungsfördernden) tierischen und gesättigten (Herz-Kreislauf-Risiko) Fette, insb. enthalten in industriell hergestellten Lebensmitteln. Fisch-, Algen- und Hanföl enthalten zudem EPA und DHA (hirn- und nervenschützend).

Kohlenhydrate einschränken: insbesondere die raffinierten Kohlehydrate (Weissmehlprudukte,  zuckerhaltige Speisen und Getränke!) entspr. dem "Glyx-Index". Je höher der Glyx-Index, desto stärker die Insulinausschüttung und die Umwandlung von Zucker in Fett. Der Mensch ist aber seit Jahrtausenden dazu adaptiert, als hauptscächliche Energielieferanten Fette und Eiweisse zu nutzen, nicht Kohlehdrate. Längere Esspausen ohne schnell resorbierbare Zucker fördern die Energiegewinnung aus Fetten.

Viel Gemüse: Enthalten Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Spurenelemente und auch Präbiotika für eine hohe Diversität des Darm-Mikrobioms, und wirken basisch. Möglichst aus biologischem, regionalem und saisonalem Anbau

Die Absicht der Firma Danone,  Nahrungsmittel mit einem Ampelsystem zu bezeichnen, sollte unterstützt werden -                                       auch gegen den Willen der Grossverteiler. Nur so kann beim Grossteil der Bevölkerung das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung gestärkt werden.

Viel trinken: mind. 1,8 Liter pro Tag, am besten (stilles) Wasser

Viel Bewegung: tägl. mind. 30 Minuten an der frischen Luft (flottes Gehen oder andere Sportarten, Sauerstoff!)

Musik pflegen (Tanzen)

Geistig aktiv sein, Sozialkontakte pflegen

Genügend Schlaf, frei von Elektrosmog (Netzfrei-Schalter einbauen, WLAN aus!)

Humor behalten und viel Lachen

 

Wichtigste Mikronährstoffe/Marker regelmässig kontrollieren lassen:

Omega-3-Index oder Fettsäure-Profil, Vitamin D3, Homocystein, hsCrP, Hb1Ac, Oxidiertes LDL

 

Wichtige Nahrungsergänzungsmittel:

Ausgewogenes Multivitamin/Multimineral-Präparat und zusätzlich: Fischöl oder Algen-/Hanföl, Ginkgo, Grüntee, Vitamin D3, B-Vitamine

 

Literatur:

Stiftung für Gesundheit und Umwelt SfGU, 13. Bodensee-Kongress, 7. Sept. 2018, Ermatingen

Swiss Society for Anti-Aging Medicine and Prevention SSAAMP, Tages-Seminar "Better Aging", 27. Sept. 2018, Zürich

Sonntags-Zeitung, "Lebensmittel-Ampel kommt in die Schweiz", 21. Okt. 2018

Tages-Anzeiger, "Altersforscherin mit den guten Genen", 20. Okt. 2018